Zeugen Kölner Brau-Kultur 1396 - 1996
Begleitbuch der Ausstellung zur 600-Jahrfeier der St. Peter von Mailand Bruderschaft
Inh.: Gottfried Weiden. Cäcilienstraße 32 - Köln. Um 1910. - Entwurf: Asbach-Poppinga, Köln. Druck: Paul Gehly, Köln. - UStBK.
Original. Brauhaus Peters, Köln 1996.
Das Kölner Brauhaus kennt eine Reihe von typischen Speisen, doch bei den meisten ist nur der Name typisch kölnisch. Dazu gehören der "Kölsche Kaviar", "Himmel un Äd" und das "Hämchen". Die "Fooderkaat" bietet einen guten Querschnitt durch die sehr bürgerliche und deftige Küche, die auf teure Zutaten verzichtet.
Die bekannteste Brauhausspeise ist der "Halve Hahn": eine dicke Scheibe mittelalter Holländer Käse, der mit einem Röggelchen, etwas Butter und Senf serviert wird. Die Postkarte zeigt, wie rasch diese Speise zum "Wiess", wie das Kölsch früher allgemein genannt wurde, sich verbreitete. Erst 1878/79 hatte sie durch einen Schabernack, den ein gewisser Wilhelm Vierkötter seinen Geburtstagsgästen im Brauhaus "Zum Grin", Bank/Lölgen, an der Hohen Pforte spielte, ihren Namen erhalten. Die nette Geschichte ist wohl erstmals von Hermann Ritter im Bd.2 von 'Kölsch Levve' (1921) berichtet worden. Halver Hahn1960 taucht dann in einer von Willy Key herausgegebenen, gestalteten und weitgehend auch verfaßten neuen Zeitschrift "der halve hahn" erstmals eine zweite Version auf, die im selben Brauhaus angesiedelt ist, aber die Erfindung auf die Beschwerde eines unzufriedenen Gastes zurückführt. Die Quelle für diese Version ist unbekannt; die Tradition spricht vorrangig für die Vierkötter-Geschichte. - Mit ganz anderen Konnotationen sind die Kölner Männernachrichten namens "Halver Hahn" versehen. Den Mann als Gockel zu bezeichnen, ist geradezu ein Gemeinplatz, doch seit geraumer Zeit wissen wir, daß jeder "Gockel" auch ein wenig "Henne" in sich trägt, und der eine oder andere ist gar nur ein "Halver Hahn" ...
Postkarte. Um 1910. - Verlag Ed. Becker, Köln. Sammlung Dr. Erhard Schlieter (ohne Abbildung)
In: Kölsch Levve en ahler un neuer Zick, - 2. Jahrg., Nr.4, 1921, S.28. - UStBK. - Sign.: RhPer 607 : 2.1921 (ohne Abbildung)
In: der halve hahn. Nr.1, Januar 1960, S.(21). - UStBK - Sign.: XK 27:1/12.1960. - Kopie. (ohne Abbildung)
Titelblatt des ersten Heftes des ersten Jahrgangs 1960. UStBK. - Sign.: XK 27: 1/12.1960 (ohne Abbildung)
Hrsg. vom Männerbüro Köln. - Nr.17. Jan-April 1996. - Titelblatt. - UStBK.
UStBK.-Sign.: RhV 1177
UStBK.-Sign.: RhV 11 769 (ohne Abbildung)
UStBK.-Sign.: RhV 11 75
UStBK.-Sign.: RhV 11 734 (ohne Abbildung)
Im früheren 19.Jahrhundert zählte Bier zu den gängigen Bestandteilen der bürgerlichen Küche. Hier war es immer noch mehr Nahrungs- denn Genußmittel, was auch die Kölner Kochbücher bezeugen. Eine beliebte Zubereitung war das Warmbier, das heute kaum mehr bekannt ist. Für Biersuppen und -saucen, Bierteige und selbst Bieressig gab es Rezepte; wichtig waren auch Verfahren, mit deren Hilfe Bier länger haltbar gemacht oder wieder aufgefrischt werden konnte.
UStBK-Sign.: 1 K 3529 (ohne Abbildung)
In diesem Kochbuch, das mit Rezepten aus zweitausend Jahren einen Querschnitt durch rheinische Eß-(und Trink-!) gewohnheiten geben will, gibt es sogar eigene Kapitel "Küchenchef Gambrinus" und "Alte Rezepte mit Bier" auf insgesamt 20 Seiten. Dabei begegnen uns natürlich "alte Bekannte" wie Warmbier, Biersuppen, Bierteig und Biersoßen neben neuen wie Bierpudding oder Hammel-Reistopf mit Bier. Die Rezepte mit Wein nehmen allerdings zweieinhalb Mal soviel Platz ein ...
UStBK.-Sign.: 1 K 6632 (ohne Abbildung)
Auch dieses moderne rheinische Kochbuch kennt das Bier noch als Küchenzutat. Neben Suppen und Kaltschalen sind es vor allem Soßen zu Fisch oder Fleisch, die mit Bier bereitet werden. Warmbier, Bierbowle, Schaumbier und ähnliche Zubereitungen werden hier allerdings nur mit dunklem Bier (meist Alt) vorgeschlagen.
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