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Zeugen Kölner Brau-Kultur 1396 - 1996 | Begleitbuch der Ausstellung zur 600-Jahrfeier der St. Peter von Mailand Bruderschaft

Zeugen Kölner Brau-Kultur 1396 - 1996
Begleitbuch der Ausstellung zur 600-Jahrfeier der St. Peter von Mailand Bruderschaft

5.B. Ausstellung: Petrus von Mailand - Ikonographie

Die bildlichen Darstellungen zeigen den hl. Petrus v. Mailand im Dominikanergewand mit einer klaffenden Kopfwunde und einem Messer in der Brust als Attribute seines Martyriums. Hinzu kommt manchmal ein Buch und das Wort "Credo", das Petrus nach der Überlieferung sterbend mit seinem Blut auf den Boden schrieb.

5.5. Flügelaltar der Rosenkranz Bruderschaft - Werkstatt des Meisters von St. Severin, um 1510

Köln, Kirche St. Andreas - (Foto). (ohne Abbildung)

Der berühmte Flügelaltar der 1474 unter Mitwirkung der Dominikaner gestifteten Rosenkranzbruderschaft hing früher in der Heilig-Kreuz-Kirche der Dominikaner in Köln. Er zeigt rechts Petrus Martyr, erkennbar an der Kopfwunde und den Werkzeugen seines Leidens. In der Mitte steht Maria mit dem Kind, deren Hermelinmantel von Petrus und auf der linken Seite von Dominikus gehalten wird. Daneben sind noch weitere Personen dargestellt: Papst Sixtus IV., Kaiser Friedrich lll. und Gattin, sein Sohn Maximilian. Zwei Heilige frankieren die Szene: links die hl. Dorothea, übrigens auch eine Patronin der Bierbrauer, rechts die hl. Cäcilie. Geistliche und Bruderschaftsmitglieder runden die Szene ab.

Lit.: Clemen, Kunstdenkmäler der Rheinprovinz Bd.7.3 Ergbd. S.171 mit Abb. 124.; Clemen, Kunstdenkmäler der Rheinproinz, Bd. 6.4, S.78-8o mit Tafel IX.

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5.6. Petrus Martyr-Fenster aus der Hl. Kreuz-Kirche in Köln (um 1280/1959)

Petrus Martyr-Fenster aus der Hl. Kreuz-Kirche in Köln (um 1280/1959)

Köln, Dom, Kapitelsaal - (Foto).

Die Scheiben stammen aus den zweibahnigen Fenstern des Chores der 1804 abgebrochenen Dominikanerkirche Hl. Kreuz in Köln. 1823 kamen sie in den Dom; das Petrus Martyr-Fenster wurde für den 1959/60 angebauten Kapitelsaal verwendet. Diese Glasmalerei gehört zu den ältesten deutschen Darstellungen dieses Heiligen wobei die Binnenstruktur der Figur erneuert wurde. Mit dem Dominikanerhabit bekleidet, trägt er Palme und Buch. Die ihm zugeordneten Propheten Habakuk und Nahum haben wohl typologische Bedeutung. Die beiden Dominikaner ohne Nimbus sind als Nachfolger des Heiligen zu verstehen.

Lit.: Rode, Herbert: Die mittelalterlichen Glasmalereien des Kölner Domes. Berlin 1974 (Corpus vitrearum medii aevi. Deutschland 4.1) S.148-149 mit Fig. 49 und Abb. 350-57; Clemen, Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Bd.7.3 Ergbd. S.169.

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5.7. Petrus Martyr-Fenster der Kölner Brauerkorporation

Firma: Schneiders & Schmolz, Köln 1896 Kirche St. Andreas (kriegszerstört) (ohne Abbildung)

Dieses Fenster wurde anläßlich der 500 Jahrfeier der Bruderschaft bei der Einrichtung einer der Kapellen der Kirche für die Bruderschaft gestiftet. Die Darstellung zeigt unten links den hl. Petrus Martyr in seinem Lehr- und Predigeramt vor dem Mailänder Dom. Rechts ist sein Martyrium dargestellt. Über diesen Darstellungen sind in den beiden Rosetten die Wappen der Brauer und der Stadt Köln angebracht und über beiden thront die Gottesmutter. Ein Spruchband verkündet: "Gott zu Ehre, ihrem Patron Sankt Peter von Mailand nach 500jährigem Bestehen gewidmet von der Kölner Brauerkorporation A.D. 1896." Die Fenster wurden vermutlich im 2. Weltkrieg zerstört.

Lit.: Kölner Lokalanzeiger Nr.115 v. 29.4.1899 S.4 zu den Fenstern vgl. Kölner Localanzeiger 29.4.1899 Nr 115/3.10,1895 Nr269,-15.9.1895 Nr.251.

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5.8. Petrus Martyr auf der Stola der Kasel aus der Dominikanerkirche, um 1300

RBA 45027, Köln, St. Andreas - (Foto). (ohne Abbildung)

Wie im Glasfenster ist der hl. Petrus Martyr, jedoch ohne Palme, mit dem hl. Dominikus in Gemeinschaft mit den 12 Aposteln auf der sog. Stola des Albertus Magnus dargestellt. Die Abbildung wurde von Clemen, KDR 1.Bd. IV.Abt. 1916 S.90 in die Mitte des 14.Jhs. datiert, sie ist aber nach Rode (Glasmalereien s.o. S.148 Anm. 26) eher um 1300 anzusetzen. Sie gehörte ursprünglich zum Kirchenschatz der Hl. Kreuzkirche der Dominikaner.

Lit.: Clemen, Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Bd.6.4 S.89; ders. Bd.7.3 Ergbd. S.177,- Mauritius Keller: 1000 Jahre St.Andreas zu Köln. Köln 1962; Albertus Magnus - Ausstellungskatalog zum 700. Todestag. Historisches Archiv der Stadt Köln, Köln 1980., Abb.23 (S.236) und Nr.224.

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5.9. Petrus von Mailand unter den Kölner Stadtpatronen

Gemälde Leinwand, ehem. WRM Inv. 681, RBA 47322, Köln, Wallraf-Richartz-Museum (Kriegsverlust) - (Foto). (ohne Abbildung)

Neben St.Kunibert, St.Ursula und den Hl. Drei Königen erscheint Petrus Martyr als Schutzheiliger auf drei ursprünglich zusammengehörigen Gemälden eines Kölner Meisters im Wallraf-Richartz-Museum, die aus dem Zunfthaus stammen. Das Mittelbild mit der Kreuzigung zeigt oben links das Kölner Stadtwappen, oben rechts das Wappen der Kölner Brauerzunft. Die beiden seitlichen Bilder sind 1943 verbrannt, auf dem linken war St. Petrus dargestellt.

Lit.: Vgl. Waltraf-Richartz-Museum der Hansestadt Köln. l.. Die Gemälde der altdeutschen Meister Köln 1939, S.182 u. Abb. S.80; Zehnder, Frank Günther: Kataloge der Altkölner Malerei, Köln 1990 Nr. 212 S.196ff.

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5.10. Statue des St. Petrus von Mailand. Kölnisch - Ende 15. Jahrhundert.

Statue des St. Petrus von Mailand. Kölnisch - Ende 15. Jahrhundert.

Nußbaumholz, geschnitzt, infolge Wurmfraßes überarbeitet, besonders seitliche Falten, Füße ergänzt. Rechte Hand fehlt. Reste älterer Fassung. 95,5 cm hoch. - Köln, Dominikanerkonvent an St. Andreas.

Die Figur stellt einen Dominikanermönch mit Tonsur im Habit dar, der in der linken ein Buch hält, während die heute verlorene Rechte vielleicht einen Lilienzweig, wahrscheinlich ein Schwert gehalten hat. Die Hiebwunde auf dem Scheitel weist die Figur als Petrus von Mailand aus. Genauere kunsthistorische Untersuchungen der Statue stehen zwar noch aus, doch handelt es sich wahrscheinlich um jene Figur, die auf dem Altar der Brauer im Petrus-von Mailand-Chörchen in der Dominikanerkirche stand, und von den Brauern am Patronatstag in Prozessionen mitgeführt wurde. Nach Scheben ist "diese Statue ... 1803 mit nach der Andreaskirche übersiedelt worden und befindet sich noch daselbst"? also 1875. Später ist sie offenbar in Vergessenheit geraten. Der Hinweis auf die Figur ist dem Prior des Dominikanerklosters, P. Thomas Krauth zu verdanken.

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5.11. Holzrelief des 16. Jhs. aus dem Haus der Kölner Brauerzunft.

Holzrelief des 16. Jhs. aus dem Haus der Kölner Brauerzunft

Holz, 42 cm h - KSM H.M. 1894/47. RBA 17662

Das Relief stammt vermutlich aus einer Holzverkleidung. Petrus ist erkennbar an der Kopfwunde und dem Krummschwert in der Linken. In der rechten Hand trägt er ein Buch als Attribut seines Verkündigungsauftrages. Links im Bild neben der Hopfenranke erkennt man das Wappen der Kölner Brauer: unter den drei Kronen befinden sich ein vierzackiger Maisch-Scheid und zwei gekreuzte Malzschaufel. Das Brauerzunfthaus befand sich zwischen Schilder- und Brüdergasse.

Lit.:Schwering, Max-Leo: Handwerk in Köln, Köln 1984,Abb. S.161.

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5.12. Petrus von Mailand als Patron der Kölner Brauer auf dem Siegel des Brauamtes

Petrus von Mailand als Patron der Kölner Brauer auf dem Siegel des Brauamtes

Siegellack. HAStK - Hohes Weltliches Gericht, Vollmachtsurkunden 78, Bl.2 (1733, Juni 5), Köln.

Die Brauerzunft nimmt Petrus v. M. in ihr neues Siegel auf, das bis zur Franzosenzeit in Geltung bleibt. Er steht darin als Dominikanermönch mit Schwert, Buch und Lilienstengel über dem Wappenschild des Brauamtes. Die Umschrift lautet: S(iegel). DES.LOEBL(I)CHEN./ BREWER. AM (PTS). IN.COL(N). Der erste bekannte Abdruck ist von 1608, aber schlecht erhalten.

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5.13. Petrus Martyr Darstellung am Brauhaus Früh

Relief über dem Portal (ca. 1950) - Künstler unbekannt - Köln, Brauhaus Früh - (Foto)

Relief über dem Portal (ca. 1950) - Künstler unbekannt - Köln, Brauhaus Früh - (Foto)

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5.14. Petrus von Mailand und Maria als Patrone der Brauergaffel

Kupferstich von Abraham Aubry ? nach Zeichnung von Johann Toussyn, Köln: Gerhard Altzenbach KSM Graph. Slg.K.H.624 RBA 57566 (ohne Abbilduing)

Auf einem reich mit einer allegorischen Darstellung des Stadtrates auf dem Ratsschiff, einer Stadtansicht und den Namen und Wappen aller Regierenden Herren, Ratsherren, Gaffeln und Bannerherren geschmückten Kalenderblatt auf das Jahr 1660 findet sich am rechten Rand unter Nr.13 auch der Hausmarkenschild des Brauer-Bannerherrn Johann Hermanni und das Brauerwappen, beide von Engeln gehalten. Daneben sind die Patrone der Gaffel abgebildet, u.a. Peter Melan (= von Mailand).

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5.16. Monstranz aus der Kirche St. Andreas, um 1862

Monstranz aus der Kirche St. Andreas, um 1862

Köln, St. Andreas. - (Foto).

Um die Lunula sind 12 Heilige dargestellt, darunter Petrus Martyr. Der Entwurf stammt von Friedrich Schmidt, 1861, die Ausführung von Werner und Gabriel Hermeling, August 1862.

Lit.: Schäfke, Werner: Goldschmiedearbeiten des Historismus in Köln, 1980 Nr.29, S.84-86.

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